Wie systematisches Risikomanagement
IT-Projekte mit KI erfolgreich macht

Drei vollständig durchmodellierte Szenarien zeigen, wie strukturiertes Risikomanagement Digitalisierungs-Projekte mit KI-Komponenten erfolgreich macht: Prozessdigitalisierung (Mittelstand), Cloud-Migration (Enterprise), KI-System (Healthcare) – mit messbaren Risiko-Reduktionen.

Hinweis: Die folgenden Szenarien dienen der Demonstration systematischer Governance-Ansätze und basieren auf realistischen Projekt-Parametern und vollständigen FMEA-Analysen mit 32 Risiken und 48 Maßnahmen.

Szenarien im Detail
Prozessdigitalisierung · Mittelstand

Präventive Governance verhindert typisches Scheitern

Ein mittelständisches Produktionsunternehmen (800 MA) digitalisiert Beschaffungsprozess (Papier → E-Procurement). Systematisches Risikomanagement identifizierte Mitarbeiter-Widerstand als größtes Risiko (RPZ 192) – bei klassischen Projekten wird dies oft erst bei Go-Live erkannt. (Narratives Szenario)

Projekt-Ziel

Ablösung papierbasierter Beschaffung durch digitales E-Procurement-System mit: Automatische Freigabe-Workflows (basierend auf Kostenstellen-Budget), Lieferanten-Self-Service-Portal, Integration mit SAP-ERP, elektronische Rechnungsverarbeitung.

Ziel: Bestellzeit von 7 Tagen auf 24 Stunden reduzieren, Prozess-Transparenz, automatische Budgetprüfung, Compliance mit IKS.

Kritische Risiken

  • R1 (RPZ 210): Unvollständige Prozessdokumentation → System kann Sonderfälle nicht abbilden, manuelle Workarounds
  • R2 (RPZ 192): Massiver Mitarbeiter-Widerstand (Ø Alter: 52 Jahre) → Projektziele verfehlt, 250.000€ Investition verschwendet
  • R4 (RPZ 200): ERP-Integration schlägt fehl → Medienbruch bleibt, keine End-to-End-Automatisierung
  • R7 (RPZ 210): Budget-Überschreitung durch Scope Creep → Typisch für Digitalisierungs-Projekte

Maßnahmen & Erfolg

  • M1.1: 8-Wochen Pilot-Phase mit Power-Usern → RPZ 210 → 36 (-83%)
  • M2.1: Umfassendes Change-Management-Programm → RPZ 192 → 48 (-75%)
  • M4.1: SAP-Middleware mit Retry-Logik → RPZ 200 → 48 (-76%)
  • M7.1: Agiles Change-Request-Management → RPZ 210 → 42 (-80%)
-73%
RPZ-Reduktion
Von 1.582 auf 421
87%
Mitarbeiter-Akzeptanz
Präventiv erreicht (Ziel: 80%)
+8%
Budget-Kontrolle
Statt befürchtete +40%
Cloud-Transformation · Enterprise

Strukturierte Risikoabschätzung verhindert DSGVO-Verstoß

Ein Maschinenbau-Unternehmen (1.200 MA, 180 Mio.€ Umsatz) migriert SAP in AWS-Cloud + Data-Lake. Risikoabschätzung deckte DSGVO-Compliance-Lücke auf (RPZ 300) – klassische IT-Projekte übersehen oft regulatorische Risiken. Systematische Governance-Leitlinien verhinderten potenzielle Bußgelder. (Narratives Szenario)

Projekt-Ziel

Migration des On-Premise SAP ERP (500GB Daten, 800 User) in AWS-Cloud mit: SAP auf AWS EC2 (HANA-DB auf RDS), Lift-and-Shift-Strategie (Phase 1), parallel Aufbau Data-Lake (AWS S3) mit AWS Glue ETL-Pipelines, Self-Service BI mit Tableau.

Ziel: 30% IT-Kosten-Reduktion, Skalierbarkeit, Self-Service-Analytics für Fachabteilungen (aktuell: 2 Wochen Wartezeit für Reports).

Kritische Risiken

  • R1 (RPZ 200): Datenverlust während Cloud-Migration → 3-5 Tage Downtime = 2 Mio.€ Umsatzverlust
  • R2 (RPZ 300): DSGVO-Verstoß durch Cloud-Storage in falscher Region → Bußgelder bis 20 Mio.€, Schrems-II-Problematik
  • R3 (RPZ 294): ETL-Pipeline produziert fehlerhafte BI-Daten → Management trifft Entscheidungen auf Basis falscher Daten
  • R6 (RPZ 210): ETL-Pipeline läuft nicht stabil → Data-Lake-Projekt scheitert
  • R7 (RPZ 168): Cloud-Kosten explodieren → Budget-Überschreitung, CFO fordert Rollback

Maßnahmen & Erfolg

  • M1.1: AWS Snowball für physischen Transfer → RPZ 200 → 20 (-90%)
  • M2.1: AWS SCPs für EU-Only → RPZ 300 → 20 (-93%)
  • M3.1: Data-Quality-Framework (Great Expectations) → RPZ 294 → 42 (-86%)
  • M6.1: Apache Airflow statt AWS Glue → RPZ 210 → 36 (-83%)
  • M7.1: FinOps-Tool + Reserved Instances → RPZ 168 → 28 (-83%)
-77%
RPZ-Reduktion
Von 1.797 auf 422
RPZ 300 → 20
DSGVO-Compliance
Risiko systematisch adressiert
0 Min
Downtime
Strukturierte Rollback-Strategie
Hochrisiko-KI · Gesundheitswesen

Systematische Risikoanalyse verhindert AI Act-Verstoß

Ein mittelgroßes Krankenhaus (450 Betten) plant Hochrisiko-KI-System für automatische Klassifizierung medizinischer Dokumente. Systematische Risikoanalyse deckte Bias-Problem auf – ohne strukturiertes Management wäre ein AI Act-Verstoß unentdeckt geblieben. (Narratives Szenario)

Projekt-Ziel

Implementierung eines KI-gestützten Systems zur automatischen Klassifizierung medizinischer Dokumente mit OCR + NLP. Das System extrahiert ICD-10-Codes aus Freitext, erkennt Fachabteilungen und routet Dokumente intelligent.

Ziel: Reduzierung der manuellen Klassifizierungszeit von 15 Min./Dokument auf <1 Min., Vermeidung von Fehlroutings (aktuell: 12% der Dokumente landen in falscher Abteilung).

Kritische Risiken

  • R1 (RPZ 420): Fehlklassifizierung kritischer Diagnosen (Onkologie) → Verzögerte Krebs-Behandlung, Lebensgefahr
  • R2 (RPZ 240): OCR-Fehler bei handschriftlichen Notizen → Fehlerhafte Daten im System
  • R3 (RPZ 448): Bias gegenüber seltenen Krankheiten → Diskriminierung, AI Act Verstoß (Art. 10 Abs. 3)
  • R4 (RPZ 300): DSGVO-Verstoß durch unzureichende Anonymisierung → Potenzielle Bußgelder
  • R6 (RPZ 270): Unzureichende Human-in-the-Loop → AI Act Verstoß (Art. 14)

Maßnahmen & Erfolg

  • M1.1: Over-Sampling onkologischer Dokumente → RPZ 420 → 135 (-68%)
  • M3.1: Separate Validierung für Rare-Disease-Dokumente → RPZ 448 → 168 (-63%)
  • M4.1: NER-basierte Anonymisierung → RPZ 300 → 80 (-73%)
  • M6.1: Mandatory Human Review → RPZ 270 → 36 (-87%)
-69%
RPZ-Reduktion
Von 2.718 auf 851
RPZ 448 → 168
Bias-Risiko adressiert
Systematisch erkannt & behoben
12% → 2%
Fehlrouting
KI-Qualität deutlich verbessert

Erkenntnisse aus systematischer Governance

Was Sie aus diesen drei Szenarien lernen können

RPZ macht Risiken vergleichbar

Healthcare-Szenario: Bias-Risiko (RPZ 448) war wichtiger als technische Ausfälle (RPZ 90). Ohne messbare Bewertung hätten beide gleich behandelt werden können – strukturierte Methodik schafft objektive Priorisierung.

Maßnahmen-Wirksamkeit ist messbar

Healthcare-Szenario: Bias-Mitigation reduzierte RPZ um 68% (448 → 168). Investition von 45.000€ wurde quantifiziert gerechtfertigt. Management versteht den Wert sofort.

Organisatorische Risiken oft kritischer als technische

Procurement-Szenario: Mitarbeiter-Akzeptanz (RPZ 192) war größer als IT-Integration. Klassische Projektplanung übersieht dies – systematische Methodik macht es sichtbar.

Regulatorische Risiken quantifizieren

Cloud-Szenario: DSGVO-Risiko (RPZ 300) erhielt höchste Priorität. Strukturierte Bewertung zeigt nicht nur dass etwas wichtig ist, sondern WIE wichtig.

Präventiv statt reaktiv

Alle 3 Szenarien: Kritische Risiken wurden frühzeitig erkannt und adressiert. Typisch ohne systematisches Management: Probleme werden erst sichtbar, wenn es zu spät ist.

Strukturierte Governance als Erfolgsfaktor

Durchschnittlich: -73% RPZ-Reduktion durch systematische Maßnahmen. Governance-Leitlinien etabliert, Dokumentation strukturiert, Risiken nachvollziehbar gemanagt.

Erleben Sie systematische Governance

Testen Sie MitigateX kostenlos mit vollständigem Beispielprojekt (KI-Vorhersagesystem mit 5 Risikoanalysen, 7 Maßnahmen, vollständiger AI-Governance-Dokumentation). Erleben Sie selbst, wie strukturiertes Risikomanagement funktioniert.